Der Anfang ist untrennbar mit den Namen Paul Mauersberger und Max Nestler verbunden.
Ersterer kam während seiner Dienstzeit beim Militär in Grimma zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus. Mit seinem Freund Max Nestler, der kurze Zeit später zum Glauben kam, fanden sie in der jungen Königswalder Methodistengemeinde herzliche Aufnahme und ihre geistliche Heimat.
Am 27. Januar 1905 fand dann die erste Stubenversammlung in Mildenau statt.
In der großen Bauernstube bei Albin und Anna Mauersberger hatte die kleine Schar, die schnell größer wurde, einige Jahre einen Zufluchtsort. Das kann man wörtlich nehmen, da zu dieser Zeit seitens der politischen und der kirchlichen Gemeinde starker Druck auf kleinere Gemeinschaften ausgeübt wurde. Regelmäßige Versammlungen fanden ab 1907 statt, zu denen zwischen 70 und 100 Besucher zugegen waren. Auch eine große Bauernstube ist für so viele Menschen zu klein. Es muss oft recht eng gewesen sein. Darum beschloss man um 1912 einen Versammlungsraum zu errichten. Aber so einfach war das nicht, hatte doch schon beim ersten Bauantrag die Behörde wegen „Minderjährigkeit“ der Antragsteller abgelehnt.
Das Grundstück stellte Oswald Mauersberger, der Vater von Paul und Arno Mauersberger zur Verfügung. Er ließ dann auch das Haus in seinem Namen für die Gemeinde bauen, obwohl er nie dieses Haus betreten hat und auch nicht zur Gemeinde gehörte.
Es durfte auch kein Saal gebaut werden, sondern nur Zimmer.
Die Zwischenwände waren aber so konzipiert, dass sie ohne Beein-trächtigung der Statik im Frühjahr 1914 entfernt werden konnten. Eingeweiht wurde das Haus am 26. Oktober 1913. Baubeginn war im Sommer 1913. Der Saal wurde dann am 17. Mai 1914 offiziell eingeweiht.
Viele Jahre wurde dieses Haus zur Heimat für die Gemeinde.
Auch die Kinder – und Jugendarbeit fand damit eine Heimstatt.
Brd. Willy Zwönitzer hatte schon vor 1914 Kinder zur Sonntagschule in seine Wohnung eingeladen. In der Zeit des 1. Weltkrieges erhöhte sich die Zahl der Kinder in der Sonntagschule auf 100 – 120. Auch die Jugend organisierte sich im Jugendbund, wie Bilder aus den 20 er Jahren zeigen.
In den Jahren 1920 – 1940 stieg die Zahl der Mitglieder kontinuierlich an. Nach dem 2. Weltkrieg, als die Not groß war und die Suche nach Gott ebenso, konnte der Saal die Menschen kaum fassen, die unter Gottes Wort kamen. So wurde schon damals der Gedanke laut, „Wir müssen bauen!“
1957 wurde das 50 jährige Jubiläum der Gemeinde gefeiert. Wie wunderbar Gottes Wege sind, konnte sie kurz vorher erleben. Einen Tag vor Jubiläumsbeginn kam brieflich die Genehmigung zum Erwerb des Hauses. So konnte rechte Festfreude aufkommen. Dass das Jubiläum 1957 gefeiert wurde, ergibt sich daraus, dass man damals das Datum der ersten regelmäßigen Versammlungen als Grundlage genommen hat. In einer Festwoche kamen ehemalige Prediger und die Chöre der Nachbargemeinden zu Wort.
Noch einmal zu baulichen Begebenheiten: 1962 stellte man bei der Vorbereitung zum Kellerausbau fest, dass die gesamte Balkenlage des Saalbodens völlig morsch war, und es an ein Wunder grenzte, dass nichts passiert ist. So wurde also erst einmal der Saalboden entfernt und erneuert und auch das Kellergeschoß ausgebaut. Es entstanden, Jugendraum, Garderobe, Heizungs- und Kellerräume.
Über ein reiches Gemeindeleben geben die vielen Berichte zu den Bezirkskonferenzen Zeugnis.
Gemischter Chor, Posaunenchor, Mandolinenchor, Terzett, Männerchor, um nur einmal die musikalischen Dienstgruppen aufzuzählen, bereichern die Gottesdienste und loben unseren Schöpfer. Auch die Jugendmusik hielt mit Gründung der Band „Praise our Lord“ 1977 ihren Einzug ins Gemeindeleben. 1991 löste sie sich auf, aber es entstand inzwischen eine neue Band, die den Dienst für Gott an den jungen Menschen und nicht zuletzt auch an der eigenen Gemeinde weiterführt.
Am 6. September 1981 wurde das Orgelpositiv der Firma Sauer, Frankfurt/O. in einem Festgottesdienst und anschließendem Konzert mit Pastor Dieter Fleischmann eingeweiht.
Auch in den siebziger und achtziger Jahren blieb der Gedanke an eine Erweiterung des Kirchsaales lebendig, wurde aber trotz des beengten Platzes immer wieder aufgeschoben.
1985 feierte man das 80 jährige Gemeindejubiläum. Bischof Armin Härtel hielt am ersten Sonntag der Festwoche im Festgottesdienst die Predigt. Pastoren und Chöre der Nachbargemeinden gestalteten in der Woche Gemeindeabende aus
Ende der 80 er Jahre wurden die Planungen zum Kirchbau ernsthaft betrieben und einige Umbaumöglichkeiten in Erwägung gezogen.
Mit der politischen Wende 1989 legte man diese erstmal auf Eis und begann Mitte der 90 ger Jahre mit neuen Planungen, die aber jetzt eindeutig in Richtung Kirchenneubau und nicht mehr nur Umbau gingen.
So wurde nach einer Planungsphase mit Gottes Hilfe der Bau am 1. April 2000 mit dem ersten Spatenstich begonnen. Grundsteinlegung erfolgte am 6. Mai 2000 und die Einweihung des neuen Saales am 31. Oktober desselben Jahres. Der alte Saal und die Räume im Untergeschoß wurden danach ausgebaut und erhielten zum Teil neue Funktionen. Als Abschluss der Bauarbeiten kann man den 27.05.2001 sehen, als in einem festlichen Gottesdienst mit Bischof Walter Klaiber die Gemeinde und viele Gäste Gott lobten und dankten für die erwiesene Treue und die vollendete Kreuzkirche.
100 Jahre sind eine lange Zeit, 2 Weltkriege, 2 Diktaturen, Leid und Hunger, Benachteiligungen und Ablehnung, aber auch Glauben, Treue, Frohsinn, Hoffnung und Liebe zum Nächsten prägten unsere Gemeinde. Das soll auch für die kommenden Jahre, die der Herr uns noch schenkt, gelten. Glaube, Hoffnung, Liebe soll unsere Gemeinde ausstrahlen in diese Welt. Das schenke uns Gott, der Herr.
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